Haare - Don't force it!

12/21/2015

Nachdem es hier gerade recht ruhig ist, muss dringend mal wieder ein wenig Leben hier rein. Daher dachte ich mir, ich erzähle euch mal etwas zum Thema Haare.

Und führe dabei auch gleich mal eine Schriftgröße größer auf dem Blog ein. Bitte um Feedback, ob euch das hier oder doch das hier besser gefällt, was schmeichelt euren Äuglein mehr?

Das Thema Haare fiel mir deswegen ein, weil ich mich täglich mit meinen herumärgere. Sie sind nie, wie sie sein sollen. Ganz verflixte kleine Individualisten, gar Anarchisten, würd ich sagen.
Sollen sie glatt sein, dann locken sie sich, sollen sie sich locken, ja dann wissen sie plötzlich, wie man glatt auszusehen hat.
Von den vielen Wirbeln auf meinem Kopf mal ganz zu schweigen, die Rosettenmeerschweinchen dieser Erde sind allesamt neidisch auf mich, da bin ich mir sicher.

Ich bin also kontinuierlich dabei, mein Ausgangsmaterial zu optimieren. Und ich weiß es, euch Mädels da draußen (und auch den Jungs, gebt's zu!) geht es genauso.

Daher heute mal etwas darüber, was ich so tue und vielleicht nehmt ihr ja den ein oder anderen nützlichen Tipp mit.







Die Basis bildet natürlich das Haare waschen und darum geht es im heutigen Post. Alles andere, wie Styling, folgt in einem der nächsten Posts. 
Hier fängt es also schon an, mit den Tücken, denn was für den einen passt, ist für den anderen gar fürchterlich. 

Was unser aller Kopfhaut eint ist die Tatsache, dass sie häufiges Waschen gar nicht gern hat. Und schon gar nicht mit solch fiesen Tensiden, wie sie in den meisten gängigen Shampoos zu finden sind.
Optimal ist es, die Haare nicht täglich zu waschen. Ich wasche meine jeden 3. Tag. Falls man das Gefühl hat, sie müssten ein wenig "aufgefrischt" werden, kann man guten Gewissens ein wenig Trockenshampoo nutzen, ich mag am liebsten alles von Babtiste, welches man nun endlich auch in Deutschland erwerben kann. Es gibt hier sogar farbige Sorten, so dass man entweder einen kleinen Ansatz kaschieren kann oder eben auch als dunkelhaariger Mensch nicht aussieht, als hätte man eine Kelle Mehl über den Schädel bekommen. Dazu mehr beim Post über Styling.

Das Ganze ist auch ein Gewöhnungsprozess, d.h., wenn man es durchsteht eine zeitlang nur jeden 3. Tag zu waschen, fetten sie auch nicht mehr so schnell nach.

Zum Thema Sulfate: ganz böse ist das SLS - Sodium Laureth Sulfat, das solltet ihr, wenn möglich meiden. Einer robusten Kopfhaut macht das erstmal nichts aus, aber auf Dauer tut es der Haut einfach nicht gut. Es gibt auch viele Leute, die davon ausgehen, sie hätten landläufig "Schuppen", dabei schuppt sich einfach die total ausgetrocknete Haut auf dem Kopf. Das schlimmste, was man dann tun kann ist, sich das gängige Head & Shoulder's Anti-Schuppen Shampoo darauf zu reiben. Denn auch das enthält massig aggressive Tenside.

Man kann nun entweder ganz auf Tenside verzichten, um seine Kopfhaut nicht zu quälen oder man findet einen Mittelweg und nutzt z.B. sanftere Tenside, so wie ich es tue. Mir fehlt leider bei Produkten so ganz ohne Tenside der Schaum und ich habe das Gefühl, ich kann das Produkt nicht richtig verteilen und bekomme kein sauberes Ergebnis.



Meine Lieblingsprodukte sind von Desert Essence, einer Bio-Linie, die ich in New York entdeckt habe und dich ich seither über iherb.com aus den USA bestelle. Btw, ich kann diesen Online-Shop sehr empfehlen, die Versandkosten sind wirklich günstig und es gibt sehr oft Rabattaktionen. Ihr müsst nur wegem dem Zoll aufpassen, dass ihr nicht über die Freigrenze kommt und meist müsst ihr die Päckchen dort abholen, da iherb es einfach nicht hinbekommt, die Zollerklärung ordentlich auszufüllen. Man kann es sich meist aber auch direkt nach einem Anruf beim Zoll nach Hause weiterleiten lassen, wenn man die Rechnung per Mail zuschickt. Sie arbeiten mit Zuckertensiden aus Kokos, was meiner Kopfhaut sehr gut tut. Ich habe mit der Coconut-, der Apple- und der Lemon-Serie gute Erfahrungen gemacht. Die Conditioner sind allerdings sehr reichhaltig, vor allem der Kokos, daher unbedingt nur in die Längen damit, nicht an den Ansatz, außer ihr habt sehr dickes und widerspenstiges Haar.
Ich finde es auch prima, dass hier kein Alkohol verwendet wird, so wie es leider bei den meisten Bio-Shampoos der Fall ist. Denn auch der trocknet die Haut extrem aus. 
Die Sache mit den Tensiden und dem Alkohol gilt im Übrigen nicht nur für die Kopfhaut, sondern für alle Regionen der Haut, also dreht eure Pflegeprodukte einfach mal um und schaut nach, was da so drin ist. Aufpassen bei Alkohol, es gibt nämlich auch Fettalkohole, die wiederum durchaus pflegend sind. Böse ist z.B. "Alcohol Denat.", brav dagegen "Cetyl Alcohol". Weitere Details zu Inhaltsstoffen und Hautpflege folgen auch bald, versprochen .




An zweiter Stelle kommen die Produkte von Living Proof. Eine amerikanische Marke, die anscheinend in Teilen Jennifer Aniston gehören soll. Könnte aber auch nur eine clevere Marketing-Strategie sein, da wohl 99% der weiblichen Weltbevölkerung ganz hin und weg von ihren Haaren sein sollen. 
Was ich nicht ganz nachvollziehen kann, es sind halt Haare. Vom Profi geschnitten und frisiert. Da sähen wir doch schließlich alle aus, wie Topmodels, oder nicht?
Die "Full"-Serie finde ich super. Ganz unaufdringlicher, leicht zitroniger Duft und ein schönes Ergebnis. Ebenfalls mit milden Tensiden.
Preislich um einiges gehobender als Dessert Essence und leider nix mit Bio. 

Und letztlich noch mein geheimes Laster, das Shampoo One von Paul Mitchell. Fiese Tenside aber ich liiiiiebe den Duft. Daher benutze ich es zwischendurch mal, wenn ich das Gefühl habe, meine Haare/Kophaut müssen so richtig sauber werden. Prinzipiell also keine wirkliche Empfehlung für das Shampoo, aber für den Duft . Im Allgemeinen mag ich die Düfte der Produkte von Paul Mitchell, vor allem bei den Stylingprodukten sehr gern und mein liebstes Haarspray kommt auch aus diesem Hause. Aber dazu mehr beim nächsten Mal.

Wenn wir also waschen, dann bitte nur ein Mal einschäumen. Ich habe schon so oft gelesen, dass man seine Haare zwei Mal oder gar noch öfter einschäumen soll, damit sie richtig sauber werden, aber das ist totaler Quatsch. Man muss sie nur einmal RICHTIG waschen. Dafür ein kleiner Tipp: nicht einfach Shampoo in die Handfläche und dann oben auf dem Haupt verreiben. Das Shampoo gut mit Wasser vorschmäumen (Profis nehmen ein kleines Fläschchen und füllen es mit Wasser und einem Klecks Shampoo) und dann überall verteilen - vor allem da, wo man am ehesten von sich selbst weiß, dass das Haar nachfettet. Falls jemand Trockenshampoo erprobt ist, ist das sehr einfach, man achte einfach mal darauf, wo man meist das Trockenshampoo hinsprühen muss, das sind dann nämlich die Zonen, die meistens vergessen werden und die dann schnell wieder waschbedürftig aussehen .

Dann gut ausspülen. Sehr wichtig. Alles was in die Haare kommt muss gut und lange wieder ausgespült werden, sonst habt ihr das ganze Zeug irgendwann mal auf eurem Kopf in Schichten gelagert und das sieht dann auch nicht soo prickelnd aus.

Als nächster Schritt kommt dann eine Spülung/Conditioner. Diesen gebe ich nur in die Längen, da ich eher dünnes Haar habe und es mir sonst zu "flutschig" und platt wird. Prinzipiell ist das sowieso nur dazu gedacht, eure bereits jahrelang toten Haarenden nicht ganz so elend aussehen zu lassen .
Wieder gut ausspülen!
Ab und an die Spülung mit einer Kur ersetzen oder die Spülung einfach länger einwirken lassen, hat den selben Effekt!
Ich nutze auch gern natives Kokosöl als Haarkur über Nacht vor dem Waschen, darüber hatte ich ja HIER schon berichtet. Dann mit den Händen ein bisschen ausdrücken und das gleiche mit dem Handtuch. Niemals rubbeln. Das macht euch die ganze Haarstruktur kaputt. Einfach sanft mit dem Handtuch die Feuchtigkeit ausdrücken.

Wenn ihr eure Haare sehr liebt, dann lasst sie jetzt einfach an der Luft trocknen. Wenn nicht, dann quält sie ein bisschen mit Fön und Co., aber auch hier nicht ganz nass (schon gar nicht mit Glätteisen oder Lockenstab, dafür müssen sie wirklich trocken sein!), denn im nassen Zustand sind die Haare einfach total empfindlich und gehen sehr leicht kaputt.
Auch nass nicht mit bösen Bürsten und Kämmen bearbeiten. Lasst sie einfach kurz antrocknen und dann könnt ihr sie kämmen. Ich benutze dafür meinen "Tangle Teezer", ich denke der ist mittlerweile jedem ein Begriff. Damit kann man auch gut Spülungen und Kuren in die Haare einarbeiten.

Zum Schluss will ich euch noch mein neues Mantra mit auf den Weg geben, ihr habt es vermutlich im Titel schon erspäht: "Don't force it". Das gilt nämlich nicht nur für unseren Hausbau, wie ich gerade wieder schmerzlich erfahren muss, sondern auch für Haare. Je angestrengter man gegen den Wirbel kämpft, desto fieser lässt er die Haare in die falsche Richtung stehen, wer lockige Haare hat, der weiß, dass ein kleines bisschen Luftfeuchtigkeit nach dem mühevollen Glätten einem schnell zeigen kann, was der ganze Zwang letztlich bringt und auch die kunstvollste Hochsteckfrisur richtet sich nach eurem Ausgangsmaterial. Also arbeitet mit dem, was ihr habt und versucht nicht etwas zu erzwingen, euer Haupt wird es euch danken.

Das war's mit dem 1. Teil der Haar-Serie, wenn ihr mehr wollt, "gebt Laut" in den Kommentaren, dann schreibe ich baldigst den 2. Teil!

Eure
 

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